Aktualisierungsdatum
Autor
Lea Neu
Lesedauer
10 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Versicherung für Ihre Photovoltaikanlage ist freiwillig, aber essenziell, um Sie vor hohen Kosten durch Schäden, Diebstahl und Ertragsausfälle zu schützen.
  • Eine gute Police deckt alle wichtigen Komponenten wie Solarmodule, Stromspeicher, Wechselrichter und Wallbox gegen Risiken wie Sturm, Hagel, Tierbisse oder Bedienfehler ab.
  • Eine Photovoltaikanlage kann entweder über einen Zusatz zur Wohngebäudeversicherung oder über eine separate Allgefahrenversicherung abgesichert werden.
  • Bei BSH ist eine leistungsstarke Photovoltaikversicherung für die ersten drei Jahre optional zubuchbar.
     

Photovoltaikanlage versichern: Warum es sinnvoll ist

Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition, die ihre Rentabilität über Jahre beweisen muss. Ein unversicherter Schaden gefährdet nicht nur die Anlage selbst, sondern direkt die Amortisationszeit und Ihren langfristigen finanziellen Ertrag. Extreme Wetterereignisse wie Sturm und Hagel nehmen zu. Auch Schäden durch Tierbisse, Überspannung oder Diebstahl können teure Reparaturen nach sich ziehen. 

Eine gesetzliche Pflicht, Ihre Photovoltaikanlage zu versichern, gibt es nicht. Dennoch ist es sehr empfehlenswert, denn ohne Versicherungsschutz bleiben Sie im Schadensfall auf den Kosten sitzen. Eine spezielle PV-Versicherung sorgt dafür, dass Ihre Anlage schnell wieder repariert wird und Sie nicht zusätzlich durch Ertragsausfälle belastet werden. Dabei geht es nicht nur um Photovoltaik; auch andere Anlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung wie Solarthermie oder Wärmepumpen sind spezifischen Risiken ausgesetzt, bei denen ein gezielter Schutz sinnvoll sein kann.

Welche Versicherung für die PV-Anlage? Zwei Wege zum Schutz

Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten, Ihre Solaranlage abzusichern. Beide haben Vor- und Nachteile, die Sie gegeneinander abwägen sollten.

1. Einschluss in die Wohngebäudeversicherung: Die Photovoltaikanlage kann als Zusatzbaustein in Ihre bestehende Wohngebäudeversicherung aufgenommen werden. Das ist oft eine unkomplizierte Lösung. Prüfen Sie aber genau die Vertragsbedingungen, da es die Kosten steigern kann. Manchmal sind nur bestimmte Gefahren wie Feuer oder Sturm abgedeckt. Spezifische Risiken wie Bedienfehler, Tierbisse oder Ertragsausfälle sind oft nicht enthalten. Vergleichen Sie daher sorgfältig, ob der Zusatzbaustein "Solaranlage" in der Wohngebäudeversicherung ausreicht.

2. Separate Photovoltaikversicherung (Allgefahrenversicherung): Dies ist die umfassendste Lösung. Eine eigenständige Police ist speziell auf die Risiken einer Solaranlage zugeschnitten. Sie deckt in der Regel alle denkbaren Schäden ab, die nicht explizit ausgeschlossen sind. Dazu können auch Vandalismus, Diebstahl einzelner Komponenten und grobe Fahrlässigkeit gehören. Dieser Rundum-Schutz ist meist die bessere Wahl, um Ihre Investition lückenlos zu sichern. Jedoch variiert das Angebot bzw. der Schutz je nach Versicherungsanbieter.

Versicherungsumfang: Was ist versichert?

Eine hochwertige Photovoltaikversicherung schützt nicht nur die Solarmodule auf dem Dach. Sie sichert alle fest installierten Teile Ihrer Anlage ab. 

So können sie sich sicher sein, dass im Schadensfall alles abgedeckt ist. Dazu können gehören:

  • Alle Anlagenkomponenten: Solarmodule, Montagesystem, Wechselrichter, Stromspeicher, Wallbox, Verkabelung und Zähler.
  • Schäden durch Naturereignisse: Sturm, Hagel, Blitzschlag, Überspannung, Schneedruck, Frost und Hochwasser.
  • Technische Risiken und menschliches Versagen: Kurzschluss, Bedienfehler, Ungeschicklichkeit oder grobe Fahrlässigkeit.
  • Weitere Gefahren: Diebstahl der gesamten Anlage oder einzelner Teile, Vandalismus und Tierbisse (z. B. durch Marder).
  • Zusätzliche Kosten: Im Schadensfall werden auch Kosten für Aufräumarbeiten, Gerüstbau, Entsorgung oder den Einsatz von Sachverständigen übernommen.
Wohnhaus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach bei Gewitter – dunkle Wolken, Regen und ein Blitz im Hintergrund verdeutlichen das Risiko von Wetterschäden.

Was ist typischerweise nicht versichert?

Eine Allgefahrenversicherung ist umfassend, aber nicht grenzenlos. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, auch die typischen Ausschlüsse zu kennen. In der Regel sind folgende Punkte nicht abgedeckt:

  • Vorsatz: Schäden, die Sie absichtlich herbeiführen.
  • Normale Abnutzung und Alterung: Leistungsverluste oder Schäden, die durch den normalen, langjährigen Betrieb und altersbedingten Verschleiß entstehen, sind üblicherweise nicht versichert. Hierfür greifen die Produkt- und Leistungsgarantien des Herstellers.
  • Kriegs- und Kernenergie-Ereignisse: Diese können Schäden durch Krieg oder innere Unruhen betreffen. Beinhalten aber auch politische Entscheidungen sowie Unfälle und Katastrophen im Hinblick auf Kernenergie. Diese sind standardmäßig ausgeschlossen.
  • Bestehende Mängel: Schäden, die auf bereits bei Versicherungsbeginn bekannte Mängel zurückzuführen sind.

Schutz bei Ertragsausfall: Wenn die Sonne scheint, aber kein Strom fließt

Fällt Ihre Anlage durch einen versicherten Schaden aus, produzieren Sie keinen eigenen Strom mehr. Das bedeutet, es muss teurer Strom aus dem Netz bezogen werden und Sie verlieren Einnahmen aus der Einspeisevergütung. Eine gute Versicherung für Ihre Photovoltaikanlage ersetzt diesen finanziellen Verlust. 


Gute Versicherungen berücksichtigen auch Ertragsausfälle und definieren hierfür eine sogenannte Nachhaltungszeit, in der Regel bis zu 12 Monate. So wird sichergestellt, dass Ihnen während der Reparaturphase keine zusätzlichen finanziellen Nachteile entstehen und die Wiederinbetriebnahme Ihrer Anlage zügig erfolgen kann.

Was kostet eine Photovoltaik-Versicherung?

Die Kosten für eine Photovoltaikversicherung sind im Vergleich zum Wert der Anlage gering. Sie hängen von mehreren Faktoren ab, wie dem Neuwert der Anlage, dem gewählten Versicherungsumfang und dem Anbieter. Im Durchschnitt können Sie mit jährlichen Kosten zwischen 80 und 150 Euro für eine typische Einfamilienhaus-Anlage rechnen. Eine separate Allgefahrenversicherung ist oft nur geringfügig teurer als der Einschluss in die Gebäudeversicherung, bietet aber einen deutlich besseren Schutz. Holen Sie sich am besten verschiedene Angebote ein, um die Leistungen und Preise bzw. Versicherungsumfang der Anbieter zu vergleichen.

Ein lächelnder Mann steht vor einem Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Das sonnige Wetter unterstreicht die freundliche Atmosphäre.

Rundum-Sorglos-Paket: BSH-Spezial 360° Versicherung

Wir von BSH möchten Ihnen die Möglichkeit bieten, von Anfang an entspannt zu sein. In aktueller Zusammenarbeit mit der INTER Versicherungsgruppe ist eine leistungsstarke Allgefahrenversicherung für Ihre Photovoltaikanlage inklusive Stromspeicher für die ersten drei Jahre optional zubuchbar. Wir übernehmen die Anmeldung und die Prämienzahlungen für Sie. Die Vertragslaufzeit beträgt drei Jahre und beginnt mit dem Datum der Schlussrechnung. Nach Ablauf dieser Zeit können Sie frei entscheiden, ob Sie den Vertrag zu exklusiven Vorzugskonditionen mit INTER weiterführen oder sich privat versichern. Eine aktive Kündigung ist dafür nicht erforderlich. So ist Ihre Investition vom ersten Tag an bestens geschützt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ja, da der Stromspeicher den Gesamtwert Ihrer Anlage erhöht, steigen auch die Versicherungskosten leicht an. Der Aufpreis ist jedoch meist gering und absolut empfehlenswert, da der Speicher eine der teuersten Komponenten ist. Ihr Speicher ist selbstverständlich in unserer BSH-Versicherung bereits mit abgesichert – ganz automatisch und ohne Zusatzaufwand.
 

Ja, das ist sehr zu empfehlen. Die hier beschriebene Photovoltaikversicherung ist eine Sachversicherung, die Schäden an Ihrer eigenen Anlage abdeckt. Eine Betreiberhaftpflicht schützt hingegen vor Schadensersatzansprüchen Dritter. Das kann zum Beispiel ein herabfallendes Modul sein, das ein Auto beschädigt, oder eine Störung im Stromnetz, die durch Ihre Anlage verursacht wird. Viele Versicherer bieten diese als günstigen Zusatzbaustein an.

Melden Sie den Schaden so schnell wie möglich Ihrer Versicherung und uns als Ihrem Installateur. Dokumentieren Sie den Schaden am besten mit Fotos. Die Versicherung wird Ihnen anschließend die nächsten Schritte erklären und die Kostenübernahme bei einem versicherten Schaden für die Reparatur oder den Ersatz der beschädigten Teile regeln.

Alle Anlagen- oder Speichererweiterungen sowie weitere Zusatzprodukte, die BSH nach Fertigstellung Ihrer PV-Anlage installiert, werden nach Schlussrechnung unserer Versicherung gemeldet und für die Dauer der Restlaufzeit Ihres dreijährigen Versicherungszeitraums mit eingeschlossen. Somit ist auch Ihre Wallbox von BSH als Teil des Gesamtsystems mitversichert. Sie können bei anderen Versicherungen immer einen Blick in die Versicherungsbedingungen werfen, um diesen Punkt dort nachzulesen. 

Ja, wenn Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird und damit Einnahmen erzielt werden, gelten Sie steuerlich als Unternehmer. In diesem Fall können die Versicherungsbeiträge als Betriebsausgaben in Ihrer Steuererklärung geltend gemacht werden. Bei Abschluss der Versicherung über BSH im Rahmen der von uns angebotenen BSH-Spezial 360° Versicherung übernehmen wir die Beiträge für Sie. In diesem Fall besteht keine Möglichkeit, diese steuerlich geltend zu machen.

*Hierbei handelt es sich nicht um eine steuerliche Beratung. Bitte konsultieren Sie Ihre*n Steuerberater*in.

Etwa sechs Monate vor Ablauf der drei Jahre erhalten Sie von unserem Versicherungspartner ein Angebot zur Verlängerung des Schutzes. Sie können dann frei entscheiden, ob Sie den Vertrag zu exklusiven Vorzugskonditionen mit INTER weiterführen oder sich anderweitig versichern. Eine aktive Kündigung ist nicht erforderlich.


Dieser Ratgeber soll Ihnen einen kurzen Einblick in die Photovoltaikversicherung geben und Ihnen die Entscheidung erleichtern, wenn Ihnen als Kunde von uns das optionale Angebot zu unserer BSH-Spezial 360° Versicherung vorliegt.