Aktualisierungsdatum
Autor
Eva Katzenberger
Lesedauer
10 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Grundsätzlich: Der Wechselrichter wandelt Solarstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um und ist unverzichtbar für jede PV-Anlage.

  • Wichtig: Die Wahl des richtigen Wechselrichters hängt von der Anlagengröße, dem Verbrauch und ggf. einem Speicher ab.

  • Tipp: Für kleine private Anlagen eignen sich Strang- oder Modulwechselrichter – große Systeme profitieren von Hybrid- oder Zentralwechselrichtern.

Was ist ein Wechselrichter?

Der Wechselrichter spielt eine zentrale Rolle in jeder Photovoltaikanlage, da er den erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandelt, der für den Haushaltsgebrauch oder die Einspeisung ins Netz geeignet ist.

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um den Wechselrichter, seine Funktionen, die verschiedenen Arten und wie du den passenden Wechselrichter für deine Solaranlage auswählst.

Wechselrichter
Wie funktioniert ein Wechselrichter?

Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom, der von den Solarmodulen erzeugt wird, in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Nur so kann die Energie im Haus genutzt oder ins Netz eingespeist werden.

Die Umwandlung erfolgt automatisch und in Echtzeit – dadurch wird sichergestellt, dass die erzeugte Solarenergie effizient und bedarfsgerecht verwendet werden kann.

Welchen Nutzen hat der Wechselrichter?

Der Wechselrichter macht den erzeugten Solarstrom im Haushalt oder für die Netzeinspeisung nutzbar – er ist also unverzichtbar für den Betrieb der PV-Anlage.

Darüber hinaus überwacht er die Systemleistung, schützt die Anlage vor Überlastungen und Fehlern und trägt so zur sicheren und effizienten Stromversorgung bei.


Welche Arten von Wechselrichtern gibt es?

Je nach Anlagengröße und Einsatzzweck kommen unterschiedliche Wechselrichtertypen zum Einsatz. Die folgende Übersicht zeigt, welche Varianten es gibt und wofür sie jeweils geeignet sind.

Selbstgeführte Wechselrichter arbeiten autonom und benötigen keine Verbindung zum öffentlichen Stromnetz. Sie sind ideal für Inselanlagen, die autark betrieben werden sollen.

Fremd- oder netzgeführte Wechselrichter sind auf die Anbindung an das öffentliche Netz angewiesen und speisen überschüssige Energie in das Stromnetz ein. Sie kommen in den meisten Haushalts-Photovoltaikanlagen zum Einsatz.

Jedes Solar-Modul besitzt einen eigenen Wechselrichter, was eine optimale Leistung der einzelnen Module ermöglicht und die Auswirkungen von Verschattung minimiert.

Diese Wechselrichter kombinieren die Funktionen eines Wechselrichters und eines Batteriespeichers und ermöglichen so eine Integration von Solarstromspeicherung. Sie sind besonders nützlich für Anlagen mit Stromspeicher.

Bei Strangwechselrichtern werden mehrere Solarmodule in einem "Strang" zusammengefasst, und ein zentraler Wechselrichter übernimmt die Umwandlung des gesamten Strangs. Diese kostengünstige Variante eignet sich besonders für größere Anlagen, wie sie in der Industrie oder auf gewerblichen Gebäuden ab etwa 10 kWp Leistung genutzt werden. Für private Haushalte mit kleineren Anlagen oder unterschiedlichen Ausrichtungen sind hingegen Modulwechselrichter oder Optimierer oft besser geeignet, da sie flexibler auf individuelle Gegebenheiten reagieren.

Der Zentralwechselrichter wird in großen Solaranlagen eingesetzt und übernimmt die Umwandlung des gesamten erzeugten Stroms. Er zeichnet sich durch hohe Leistung und Effizienz aus und wird vor allem in der Industrie, bei Solarparks oder auf großen gewerblichen Gebäuden genutzt. Für private Haushalte ist diese Variante in der Regel ungeeignet, da Zentralwechselrichter erst ab einer Anlagengröße von etwa 100 kWp wirtschaftlich sinnvoll sind. Kleinere Systeme, wie sie auf Einfamilienhäusern üblich sind, profitieren eher von Strang- oder Modulwechselrichtern, die besser auf kleinere Leistungen und individuelle Gegebenheiten abgestimmt sind.
 

Welchen Wechselrichter benötige ich?

Die Auswahl hängt ab von:

  • der Größe deiner PV-Anlage

  • deinem Verbrauchsverhalten

  • einem eventuellen Stromspeicher

  • dem Budget

Kleine bis mittlere Anlagen profitieren oft von Strang- oder Modulwechselrichtern, größere Systeme mit Speicher von Hybridlösungen.

Installation und Kosten eines Wechselrichters

Die Installation sollte ausschließlich durch einen Fachbetrieb erfolgen. Nur so ist eine sichere und effiziente Funktion gewährleistet.

Die Kosten hängen vom Typ, der Leistungsklasse und den technischen Anforderungen ab.

Wartung des Wechselrichters

Wechselrichter erfordern wenig Wartung, sollten aber regelmäßig überprüft werden.

Empfohlen ist eine jährliche Inspektion, um folgende Probleme frühzeitig zu erkennen:

  • Staubansammlungen → Überhitzung

  • Schlechte Belüftung

  • Fehlerhafte Kabelverbindungen → Leistungsverluste

  • Defekte Kondensatoren oder Sicherungen

Regelmäßige Kontrolle verhindert teure Ausfälle und sichert langfristig die Effizienz deiner Anlage.