Aktualisierungsdatum
Autor
Eva Katzenberger
Lesedauer
10 Minuten

Erhöhte Brandgefahr durch eine Solaranlage?

In einer Forschungsarbeit des TÜV Rheinland und des Fraunhofer Instituts wurde über mehrere Jahre die Brandgefahr durch Solaranlagen untersucht. Im abschließenden Bericht sind sich die Experten einig, dass Photovoltaikanlagen im Vergleich zu anderen technischen Anlagen keine erhöhte Brandgefahr darstellen.

Ein wichtiger Baustein für die Sicherheit ist eine sorgfältige Installation der Photovoltaikanlage durch einen Fachbetrieb. Auch durch regelmäßige Wartung senken Sie eine etwaige Brandgefahr erheblich.

Nachweislich sind die meisten Brände an PV-Anlagen durch defekte oder falsch installierte Komponenten entstanden. Häufig war eine fehlerhafte Verkabelung die Ursache. Ein weiterer kritischer Punkt können die DC-Stecker sein, welche die Module miteinander verbinden und durch die eine enorme Strommenge fließt.

Brandgefahr durch einen Stromspeicher?

Auch beim Stromspeicher gilt: Eine fachgerechte Installation durch einen Fachbetrieb ist zwingend notwendig. Die Systeme sind in der Regel durch fest eingebaute, herstellerseitige Schutzmechanismen abgesichert, sodass hier kein zusätzliches Brandrisiko besteht.

Löscht die Feuerwehr meine Photovoltaikanlage im Brandfall?

Grundsätzlich gilt: Die Feuerwehr ist verpflichtet, alle Brände zu löschen und Hilfeleistungen nicht zu unterlassen. Ein Löschvorgang bei einem Gebäudebrand mit Photovoltaikanlage ist unter Vorsichtsmaßnahmen uneingeschränkt möglich.

Besonderheiten beim Löschen einer PV-Anlage

Feuerwehrleute sind geschult und geübt und haben sich längst auf eventuelle Brände von Photovoltaikanlagen eingestellt.

Da die Solaranlage unter Strom steht, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Ein Mindestabstand beim Löschen muss eingehalten werden: Mit Vollstrahl mindestens fünf Meter, mit Sprühstrahl ist sogar ein Abstand von einem Meter möglich.

Überflutete Bereiche durch Löschwasser werden aus Sicherheitsgründen gemieden.

Schutzmaßnahmen für Ihre Photovoltaikanlage

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die im Brandfall hilfreich sind und Schäden begrenzen können:

  • Feuerwehrschutzschalter:
    Der Einbau eines Feuerwehrschalters ist die wirksamste Maßnahme und wird empfohlen. Er unterbricht den Stromfluss der Photovoltaikanlage und des gesamten Hauses. Eine Pflicht in Deutschland besteht aktuell nicht.
  • Übersichtsplan:
    Ein Übersichtsplan mit allen relevanten Details Ihrer PV-Anlage erleichtert der Feuerwehr die Arbeit und zeigt Gefahrenquellen auf.
  • PV-Warnschilder:
    Ein Hinweis-Schild an der Hausseite zur Hauptzufahrtsstraße informiert die Feuerwehr bereits im Vorfeld über Ihre PV-Anlage und ermöglicht gezielte Schutzmaßnahmen.

Ist meine PV-Anlage im Brandfall abgesichert?

Es gibt zwei Möglichkeiten, Ihre Photovoltaikanlage zu versichern:

  • Über einen Zusatzbaustein in Ihrer Wohngebäudeversicherung.
  • Über eine eigenständige Photovoltaikversicherung.

Abgedeckt sein sollten dabei in der Regel:

  • Feuer
  • Überspannung durch Blitze
  • Kurzschluss, Überstrom
  • Schäden durch Luftfahrzeuge
  • Leitungswasserschäden
  • Naturgefahren wie Sturm, Hagel oder Schneedruck

Zum Thema PV-Versicherung haben wir einen weiteren Ratgeber erstellt, in dem Sie ausführlich informiert werden.

Häufig gestellte Fragen

Photovoltaikmodule gelten als nicht brennbar und stellen keine erhöhte Brandgefahr dar.

Ein Brandfall durch eine Photovoltaikanlage ist äußerst selten. Statistisch gesehen verursachen lt. Dr. Heribert Schmidt, Projektleiter am Fraunhofer Institut, nur rund 0,006% aller installierten Solaranlagen einen Brand.

Die Feuerwehr ist angehalten, alle Brände zu löschen. Unter Vorsichtsmaßnahmen kann auch eine Solaranlage uneingeschränkt gelöscht werden.