Aktualisierungsdatum
Autor
Eva Katzenberger
Lesedauer
10 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • PV-Anlagen liefern bei Stromausfall nur mit Speicher und notstromfähigem Wechselrichter Energie.
  • Notwendig sind Batteriespeicher, Insel-/Ersatzstrom-Wechselrichter und automatische Netzumschaltung.
  • Versorgung ist zeitlich begrenzt – abhängig von Speicherkapazität und Verbrauch.
     

Der Begriff "Blackout" wird für einen Stromausfall verwendet, der über einen großen Bereich hinweg stattfindet und eine hohe Anzahl von Menschen betrifft. In der Regel kann ein Blackout mehrere Stunden bis Tage dauern und hat erhebliche Auswirkungen auf die Betroffenen. Bei einer Solaranlage kann man sich in einem solchen Fall jedoch auf den Notstrom verlassen. Das bedeutet, dass das Zuhause trotz Stromausfall weiterhin mit Strom versorgt werden kann, da dieser aus dem Stromspeicher der Solaranlage bezogen wird. So kann man zumindest für eine begrenzte Zeit unabhängig vom Stromnetz bleiben und sich vor den Auswirkungen eines Blackouts schützen. Ob und wie das bei einer Solaranlage funktioniert erklären wir im Weiteren. 

Umstellung auf erneuerbare Energien – Schutz vor Blackout?

Obwohl die Stromversorgung in Deutschland im Allgemeinen sehr stabil ist, können gelegentlich Stromausfälle auftreten. In solchen Fällen sind herkömmliche Photovoltaikanlagen jedoch nicht immer geeignet, um als Notstromquelle zu dienen. In der Regel werden sie bei einem Stromausfall abgeschaltet, da sie an das öffentliche Stromnetz gebunden sind und Energie einspeisen. Dies geschieht aus Sicherheitsgründen, um die Menschen zu schützen, die versuchen, die Stromversorgung des öffentlichen Netzes wiederherzustellen.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, den Strom aus deiner Photovoltaikanlage auch im Notfall zu nutzen, um deinen Haushalt mit Strom zu versorgen, ohne dabei ein Sicherheitsrisiko zu haben. Photovoltaikanlagen in Kombination mit Stromspeichern können bei einem Stromausfall alle Verbraucher im Hausnetz mit Strom versorgen. Um dies zu erreichen, benötigt man geeignete Wechselrichter und zugehörige Energiespeicher, die notstromfähig sind. Ob man sich für eine solche Notstromversorgung entscheidet, hängt vom individuellen Bedarf und persönlichen Vorlieben ab. 

 

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Stromversorgung durch PV-Anlage beim Blackout 

Wenn Sie darüber nachdenken, eine Notstromversorgung für Ihre Photovoltaikanlage nachzurüsten, ist es ratsam, eine qualifizierte Firma zu beauftragen. Denn die Wahl der richtigen Batteriespeichergröße spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Wenn Sie bereits eine komplette Solaranlage mit Speicher besitzen, können die Kosten für die Nachrüstung geringer ausfallen als beim Kauf eines zusätzlichen Speichers.  
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass auch eine Photovoltaikanlage mit Notstromversorgung ihre Grenzen hat, insbesondere wenn ein Blackout über mehrere Tage oder sogar Wochen andauern würde. In diesem Fall könnte die Speicherkapazität der Anlage schnell erschöpft sein. Daher ist es ratsam, eine realistische Einschätzung des eigenen Strombedarfs im Notfall zu machen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Vorsorge zu treffen. 

Autark durch PV-Inselanlagen 

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Insellösungen, um mit ihrer Photovoltaikanlage zu 100 % autark zu sein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind unabhängig vom Energienetz und können auch in abgelegenen Gebieten Ihren eigenen Strom produzieren. Solarmodule sind zudem wartungsarm und haben eine lange Lebensdauer. Wenn Sie eine netzunabhängige Lösung in Betracht ziehen möchten, ist es jedoch wichtig, dass Sie sich von einem Fachmann beraten lassen und sich vorher ausreichend informieren. Einer der Faktoren, die Sie beachten sollten, betrifft die Investitionskosten. Insellösungen sind in der Anschaffung und Investition oft teurer als herkömmliche PV-Anlagen. Auch die Energiemenge, die in jedem System gespeichert werden kann, spielt eine wichtige Rolle. Off-Grid-Systeme müssen mehr Energie speichern als netzangebundene Speicher, um Sie bei einem längeren Stromausfall mit Energie zu versorgen.

Reliefartige Darstellung der Deutschlandkarte in heller Farbe mit Schattenwurf auf neutralem Hintergrund.

Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Deutschland 

Die Wahrscheinlichkeit eines flächendeckenden Stromausfalls, auch als Blackout bezeichnet, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nicht genau vorhergesagt werden. Es gibt jedoch Mechanismen und Sicherheitsvorkehrungen in der deutschen Stromversorgung, um die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts zu minimieren. Deutschland verfügt über ein gut entwickeltes Stromnetz mit einer hohen Versorgungssicherheit. Zudem arbeiten die Bundesregierung, die Netzbetreiber und andere Akteure kontinuierlich daran, die Netzstabilität und -sicherheit weiter zu verbessern und die Wahrscheinlichkeit eines flächendeckenden Blackouts so gering wie möglich zu halten.

Häufig gestellte Fragen zum Notstrom bei Photovoltaik 

Vorab können wir Entwarnung geben, denn in der Regel fallen die Stromnetze meist nur wenige Stunden aus. Ein lang andauernder Blackout ist daher eher unwahrscheinlich. Aber wenn Sie auf Nummer sich gehen möchten, können Sie sich auf einen Stromausfall auch entsprechend vorbereiten, indem Sie einige wichtige Vorräte bereithalten. Dazu gehören zum Beispiel ein Getränkevorrat, etwas Bargeld, ein Lebensmittelvorrat und Utensilien wie eine Taschenlampe, ein Radio und Kerzen. Auf diese Weise sind Sie auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet und können im Falle eines Stromausfalls autark agieren.

Durch die Nutzung von Solarenergie wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und somit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Aber nicht nur die Produktion von sauberem Strom, sondern auch die Wiederverwendung von gebrauchten Batterien trägt zur Nachhaltigkeit bei. Die Batteriemodule der Stromspeicher können am Ende ihrer Nutzungsdauer in großen Mengen recycelt werden, was dazu beiträgt, dass wertvolle Rohstoffe wiedergewonnen werden und gleichzeitig Abfall vermieden wird. 

Eine Photovoltaikanlage allein schützt Sie nicht vor einem Stromausfall oder Blackout. Wenn der Stromnetzbetreiber einen Blackout oder eine Störung hat, schaltet die Photovoltaikanlage normalerweise automatisch ab, um die Sicherheit der Techniker zu gewährleisten, die an der Behebung des Problems arbeiten.