Photovoltaik-Entsorgung: Recycling einer Solaranlage
Der Markt für Photovoltaikanlagen wächst stetig, um den steigenden weltweiten Energiebedarf zu decken. Für den Betrieb werden zahlreiche Solarmodule benötigt, die jedoch nach etwa 20 bis 30 Jahren ausgedient haben. Glücklicherweise können die meisten Rohstoffe, aus denen Solaranlagen bestehen, bereits recycelt werden. Eine fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung der Solarmodule trägt zu einem nachhaltigeren Betrieb bei – und damit zum Schutz der Umwelt. Durch die ständige Weiterentwicklung der Technik können die meisten Materialien heute problemlos wiederverwendet werden.
Verfahren für Photovoltaik-Recycling
Die Trennung und Reinigung der Rohstoffe in Solaranlagen ist ein aufwendiger Prozess, da viele Materialien durch Kunststoffe miteinander verbunden sind. Zu den wichtigsten Rohstoffen, die erhalten bleiben sollen, gehören Indium, Blei, Selen, Zinn und Glas. Diese Bestandteile müssen voneinander getrennt und anschließend gereinigt werden.
Ein mögliches Verfahren zur Trennung nutzt chemische Bäder: Zunächst wird das Modul mit einem Laser grob in Einzelteile zerlegt. Der Aluminiumrahmen, Kabel und andere Materialien können dann separat recycelt werden.
Ein anderes Verfahren arbeitet mit großer Hitze. Dabei werden die Photovoltaikmodule unter Sauerstoffabschluss bei bis zu 900 Grad Celsius erhitzt – ein Prozess, der auch als Pyrolyse bezeichnet wird. Hierbei verwandeln sich die Kunststoffe in Gase, während die Rohstoffe zurückbleiben, die anschließend durch weitere Methoden getrennt und aufbereitet werden können.
Fachgerechte Entsorgung der PV-Anlage
Die Entsorgung von Solarmodulen unterliegt dem Gesetz zur Rücknahme alter Elektrogeräte. Dabei müssen nur die Module entsorgt werden, die nicht mehr einsatzbereit sind. Betriebsfähige Module sollen hingegen wieder in den Markt zurückgeführt werden.
Für haushaltsübliche Mengen von bis zu 40 PV-Modulen können Sie diese kostenfrei auf Ihrem kommunalen Wertstoffhof abgeben – vorher sollten Sie jedoch abklären, ob und in welcher Menge dies möglich ist. Alternativ können Sie die Entsorgung über ein spezialisiertes Unternehmen wie take-e-way beauftragen. Viele Firmen sind zudem dem branchenweiten Rücknahmesystem PV Cycle angeschlossen.
Bislang ist die Menge an ausrangierten PV-Modulen vergleichsweise gering. Laut Bundesumweltministerium wurden im Jahr 2018 deutschlandweit lediglich rund 8.000 Tonnen erfasst – weniger als ein Prozent der über 850.000 Tonnen gesammelten Elektrogeräte. Allerdings wird die Zahl in den kommenden Jahren deutlich steigen, da immer mehr Anlagen ersetzt werden müssen. Für das Jahr 2023 rechnete man bereits mit einer Million Tonnen ausgesonderter PV-Module. Umso wichtiger ist eine fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung, um die Umweltbelastung zu minimieren.
Solaranlagen-Reparatur
Defekte Module sind häufig auf einzelne Solarzellen zurückzuführen, die den Ertrag des gesamten Moduls beeinträchtigen können. Die Technische Hochschule Gießen hat untersucht, dass die Kunststofffolien der Module aufgetrennt werden können, um defekte Zellen zu entfernen und durch neue zu ersetzen.
Allerdings ist dieses Verfahren sehr aufwendig und arbeitsintensiv, was zu hohen Reparaturkosten führt. Zudem müssen die reparierten Module erneut umfassende Sicherheitstests bestehen, bevor sie wieder auf den Markt gebracht werden dürfen. Auch dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Häufig gestellte Fragen zu Photovoltaik-Recycling
Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Komponenten. Diese bestehen wiederum aus verschiedenen Materialien wie z. B. Silizium, Glas, Aluminium/Edelstahl, Cadmium und Blei.
Als Privatperson können Sie Ihre Photovoltaikmodule bei einem kommunalen Wertstoffhof abgeben. Informieren Sie sich jedoch am besten vorab bei Ihrem regionalen Wertstoffhof über eine Abgabemöglichkeit.
Solarzellen gelten nicht als Sondermüll, da sie nicht als gefährlich oder giftig eingestuft werden. Allerdings enthalten sie, wie andere Elektronikgeräte auch, Stoffe, die nicht in die Umwelt gelangen sollten.
Eine Solaranlage produziert jahrelang jede Menge Energie für Ihren Eigenbedarf im Haushalt. Dabei haben die Solarmodule eine Lebensdauer von ca. 20-30 Jahren.