Aktualisierungsdatum
Autor
Lea Neu
Lesedauer
8 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Strompreisbremse war eine staatliche Maßnahme im Jahr 2023, um Haushalte und Unternehmen vor extrem hohen Stromkosten zu schützen.
  • Sie deckelte den Strompreis für 80 % Ihres prognostizierten Jahresverbrauchs auf 40 Cent pro Kilowattstunde.
  • Diese Entlastung ist zum 31. Dezember 2023 ausgelaufen und gilt nicht mehr.
  • Eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher ist Ihre persönliche und dauerhafte Strompreisbremse, die Sie unabhängig von Marktschwankungen macht.

     

Was war die Strompreisbremse 2023 genau?

Die Energiekrise führte 2022 zu einem drastischen Anstieg der Strompreise. Um Sie und andere Verbraucher finanziell zu entlasten, führte die Bundesregierung die Strompreisbremse ein. Sie galt vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023. Die Idee war einfach: Für einen Großteil Ihres Verbrauchs zahlten Sie einen gedeckelten Preis.


Konkret bedeutete das: Für 80 % Ihres Stromverbrauchs, der auf Basis Ihres Vorjahresverbrauchs geschätzt wurde, lag der Preis bei maximal 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Für jede Kilowattstunde, die Sie darüber hinaus verbraucht haben, galt der vertraglich vereinbarte Marktpreis Ihres Stromanbieters. Die Entlastung erfolgte automatisch über Ihre monatlichen Abschläge, Sie mussten also nichts beantragen. Aufgrund des kurzfristigen Beschlusses benötigten die Energieversorger Zeit für die technische Umsetzung, weshalb die Entlastungen für Januar und Februar 2023 erst rückwirkend mit dem März-Abschlag verrechnet wurden.

Rechenbeispiel: So wirkte die Strompreisbremse in der Praxis

Um die abstrakte Regelung greifbarer zu machen, hier ein konkretes Beispiel für einen typischen Haushalt:

  • Prognostizierter Jahresverbrauch: 3.000 kWh
  • Vertraglicher Arbeitspreis: 50 Cent pro kWh

Berechnung mit der Strompreisbremse:
 

  1. Entlastungskontingent (80 %): 80 % von 3.000 kWh = 2.400 kWh. Für diese Menge zahlte der Haushalt den gedeckelten Preis von 40 ct/kWh.
    Kosten: 2.400 kWh * 0,40 €/kWh = 960 €
  2. Restlicher Verbrauch (20 %): Die übrigen 600 kWh wurden zum normalen Vertragspreis abgerechnet.
    Kosten: 600 kWh * 0,50 €/kWh = 300 €
  3. Gesamtkosten mit Bremse: 960 € + 300 € = 1.260 €
     

Vergleich ohne Strompreisbremse:


Ohne die staatliche Hilfe hätte der Haushalt für den gesamten Verbrauch den vollen Vertragspreis zahlen müssen:
Gesamtkosten ohne Bremse: 3.000 kWh * 0,50 €/kWh = 1.500 €


Die Ersparnis durch die Strompreisbremse betrug in diesem Beispiel also 240 € im Jahr.
 

Warum die staatliche Strompreisbremse endete

Die Strompreisbremse war von Anfang an als eine zeitlich begrenzte Maßnahme gedacht. Sie sollte die härtesten Spitzen der Energiepreiskrise abfedern. Da sich die Energiemärkte Ende 2023 wieder etwas beruhigt hatten und die Großhandelspreise sanken, entschied die Bundesregierung, die Maßnahme nicht zu verlängern. Seit dem 1. Januar 2024 zahlen Sie also wieder vollständig den mit Ihrem Anbieter vereinbarten Vertragspreis für jede verbrauchte Kilowattstunde.


Strompreisentwicklung: Was die Zukunft bringt

Auch wenn die extremen Preisspitzen vorbei sind, bleiben die Stromkosten auf einem hohen Niveau. Verschiedene Faktoren wie Netzentgelte, Steuern und die allgemeine Marktlage sorgen dafür, dass Energie teuer bleibt. Experten gehen nicht davon aus, dass die Preise in naher Zukunft wieder auf das Vorkrisenniveau fallen werden. Für Sie bedeutet das: Die Belastung durch die Stromrechnung bleibt ein wichtiger Posten in den Haushaltskosten. Deshalb ist es umso wichtiger, jetzt nach langfristigen Lösungen zu suchen.

Mann steht in einem hellen Raum mit einer Kaffeetasse in der Hand und blickt lächelnd aus dem Fenster – entspannte Atmosphäre bei Tageslicht

So schützt Sie eine PV-Anlage mit Speicher dauerhaft

Eine Photovoltaikanlage allein ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Richtig wirkungsvoll wird Ihre persönliche Energiewende aber erst in Kombination mit einem Stromspeicher. Der Speicher sichert Ihnen den tagsüber erzeugten Solarstrom für die Abend- und Nachtstunden. So erhöhen Sie Ihren Eigenverbrauch auf bis zu 80 % und müssen nur noch einen kleinen Rest an Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Das ist Ihre echte, langfristige Strompreisbremse, die nicht von politischen Entscheidungen abhängt, sondern allein von der Kraft der Sonne.

Mit Photovoltaik gegen hohe Stromkosten und für die Zukunft

Die Investition in eine Solaranlage mit Speicher ist mehr als nur eine Antwort auf die ausgelaufene Strompreisbremse. Sie senken nicht nur aktiv Ihre Energiekosten, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Zudem steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie und sichern sich gegen zukünftige Preissteigerungen ab. Anstatt sich über die nächste Stromrechnung zu ärgern, können Sie entspannt in eine nachhaltige und wirtschaftlich sichere Energiezukunft blicken.

Häufig gestellte Fragen zur Strompreisbremse

Nein, die Strompreisbremse war eine zeitlich befristete Entlastungsmaßnahme für das Jahr 2023. Sie ist am 31. Dezember 2023 ausgelaufen und hat seitdem keine Gültigkeit mehr.

Nein, ein Antrag war nicht notwendig. Die Entlastung wurde von den Stromversorgern automatisch berechnet und in den monatlichen Abschlagszahlungen berücksichtigt.

Für den Stromverbrauch, der über die subventionierte Menge von 80 % Ihres prognostizierten Jahresverbrauchs hinausging, mussten Sie den vollen, vertraglich vereinbarten Arbeitspreis Ihres Stromanbieters bezahlen.

Bei einem Umzug konnte die Verbrauchsprognose der alten Wohnung nicht mitgenommen werden. Für die neue Wohnung erstellte der Netzbetreiber eine neue Prognose. Diese basierte entweder auf dem Verbrauch des Vormieters oder, falls keine Daten vorlagen, auf statistischen Standardwerten.

Da bei einem Neubau keine historischen Verbrauchsdaten existieren, erstellte der zuständige Netzbetreiber eine Schätzung. Diese basierte auf Erfahrungswerten und berücksichtigte Faktoren wie die Wohnfläche, die Anzahl der Bewohner und die Art der elektrischen Geräte (z.B. ob eine Wärmepumpe installiert ist).

Die Jahresverbrauchsprognose ist an den Zähler (die sogenannte Marktlokation) gebunden, nicht an den Stromanbieter. Bei einem Wechsel hat der neue Anbieter die bestehende Prognose des Netzbetreibers übernommen und die Strompreisbremse auf dieser Grundlage berechnet.

Die effektivste Methode, um Ihre Stromkosten langfristig zu senken, ist die Produktion Ihres eigenen Stroms mit einer Photovoltaikanlage, idealerweise in Kombination mit einem Stromspeicher. So maximieren Sie Ihre Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz.

Ja, absolut. Während staatliche Hilfen nur temporär sind, bietet eine PV-Anlage eine dauerhafte und nachhaltige Lösung. Sie senken Ihre Stromrechnung für die nächsten 20 bis 30 Jahre, schützen sich vor Preiserhöhungen und tun gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt.