Ja, Sie benötigen einen Stromtarif. Auch wenn Sie den Großteil Ihres Stroms selbst produzieren und auch einen Stromspeicher besitzen, brauchen Sie in sonnenarmen Zeiten oder nachts Strom aus dem öffentlichen Netz. Ein gut gewählter Tarif – idealerweise dynamisch und ökologisch – sorgt dafür, dass Sie in diesen Phasen möglichst kostengünstig und nachhaltig versorgt werden.
Ein dynamischer Tarif lohnt sich besonders, wenn Sie Ihren Stromverbrauch bewusst steuern können. Sie können energieintensive Prozesse, wie das Laden Ihres E-Autos oder das Heizen mit einer Wärmepumpe, in Zeiten legen, in denen der Strom an der Börse günstig ist. So senken Sie Ihre Stromkosten und unterstützen gleichzeitig die Netzstabilität.
Sie können mit einem passenden Tarif Ihre Stromkosten deutlich senken – vor allem, wenn Sie Verbrauch und Erzeugung clever kombinieren. Mit einem dynamischen Tarif können Sie z. B. Strom günstig „tanken“, wenn er am Strommarkt billig ist. Einnahmen erzielen Sie durch Einspeisung – hier ist Ihr Stromtarif aber unabhängig von der Einspeisevergütung, die separat geregelt ist. Bitte beachten Sie, dass Ihr Eigenverbrauchsanteil bei Solarstrom möglichst hoch sein sollte, damit Sie am meisten profitieren.
Ihr Verbrauchsverhalten bestimmt, welcher Tarif sich für Sie lohnt. Hoher Verbrauch zu allen Tageszeiten spricht eher für einen stabilen Festpreis, während ein flexibler und steuerbarer Verbrauch optimal für die Nutzung dynamischer Tarife ist. Wer einen Solarspeicher oder ein intelligentes Energiemanagement nutzt, kann den Verbrauch gezielt in günstige Zeitfenster für den Zukauf von Strom verschieben und so das volle Potenzial dynamischer Tarife ausschöpfen.
Eigenverbrauch beschreibt den Anteil des erzeugten Solarstroms, den Sie direkt selbst nutzen – also nicht ins Netz einspeisen. Je höher Ihr Eigenverbrauch, desto geringer Ihr Bedarf an Netzstrom und desto weniger sind Sie auf Stromtarife angewiesen. Dennoch bleibt ein Stromtarif immer relevant, wenn Sie z. B. abends, bei schlechtem Wetter oder bei leerem Speicher zusätzlich Strom im Haushalt benötigen.
Grundvoraussetzung ist ein intelligentes Messsystem (iMSys), also ein Stromzähler (moderne Messeinrichtung) mit Smart Meter Gateway. Nur mit dieser Technik kann Ihr Stromanbieter Ihre Verbrauchsdaten wirklich in Echtzeit erfassen und korrekt abrechnen. Viele Anbieter stellen Ihnen zusätzlich eine App oder ein Webportal zur Verfügung, mit der Sie Strompreise und Ihren Verbrauch jederzeit im Blick haben. Es gibt auch dynamische Tarife für „normale“ Zähler, diese nutzen dann durchschnittliche Börsenstrompreise. Ob ein dynamischer Stromtarif – und welcher – zu Ihnen passt, kommt ganz auf die individuellen Gegebenheiten an.
Bei einem Festpreistarif bleibt der Strompreis über die gesamte Vertragslaufzeit konstant – unabhängig von Marktveränderungen. Ein dynamischer Stromtarif dagegen passt sich regelmäßig an den Börsenpreis für Strom an. Das bedeutet: Sie können Strom dann besonders günstig beziehen, wenn viel grüne Energie im öffentlichen Netz zur Verfügung steht – zum Beispiel mittags bei starker Sonneneinstrahlung oder nachts bei starkem Wind. Diese Tarifart ermöglicht Ihnen ein Sparpotenzial, wenn Sie Ihren Verbrauch flexibel steuern.
Ein Ökostromtarif garantiert Ihnen, dass Ihr Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt – meist Wind, Sonne oder Wasser. Achten Sie auf glaubwürdige Zertifikate wie „ok-power“ oder „Grüner Strom Label“. Noch besser: Sie kombinieren einen zertifizierten Ökostromtarif mit Ihrem selbst erzeugten Solarstrom – das ist echte Energiewende.
Ein Stromanbieterwechsel ist meist unkompliziert. Sie müssen nur einen neuen Vertrag abschließen, der neue Anbieter übernimmt meist die Kündigung beim alten Anbieter. Achten Sie auf versteckte Grundgebühren, Preisgarantien, Vertragslaufzeit und vor allem darauf, ob der Tarif zu Ihrem Verbrauchsverhalten und Ihrer Technik passt – etwa wenn Sie eine Photovoltaikanlage mit Speicher oder eine Wallbox besitzen.