Das Wichtigste in Kürze
- Eine Infrarotheizung erwärmt nicht die Luft, sondern direkt Objekte und Personen im Raum, was ein besonders angenehmes Wärmegefühl erzeugt.
- Ihre größte Stärke entfaltet die Infrarotheizung in Kombination mit einer eigenen Photovoltaikanlage. Der selbst erzeugte Solarstrom macht den Betrieb extrem kostengünstig.
- Im Vergleich zu anderen Elektroheizungen wie Konvektoren bietet sie eine effizientere und angenehmere Strahlungswärme ohne Staubaufwirbelung.
- Sie eignet sich hervorragend als flexible Zusatzheizung, für selten genutzte Räume wie Gästezimmer oder als Hauptheizung in sehr gut gedämmten Neubauten.
Für einen effizienten Betrieb ist eine gute Wärmedämmung des Gebäudes entscheidend, um Wärmeverluste zu minimieren.
Was ist eine Infrarotheizung und wie funktioniert sie?
Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem kühlen, aber sonnigen Tag draußen. Obwohl die Luft kalt ist, spüren Sie die wärmenden Strahlen der Sonne auf Ihrer Haut. Genau dieses Prinzip nutzt eine Infrarotheizung. Anstatt die Raumluft umzuwälzen und zu erwärmen wie herkömmliche Heizkörper, sendet sie langwellige Infrarotstrahlen aus. Diese Strahlen erwärmen direkt die Wände, Möbel und Personen im Raum. Die gespeicherte Wärme wird dann langsam und gleichmäßig an die Umgebung abgegeben. Das Ergebnis ist eine behagliche und natürliche Wärme ohne trockene Heizungsluft.
Technisch ausgedrückt nutzt die Infrarotheizung gezielt die langwellige Infrarot-C-Strahlung. Diese unterscheidet sich grundlegend von der kurzwelligeren UV-, A- oder B-Strahlung der Sonne. Während kurzwellige Strahlen tiefer in die Haut eindringen können, ist die C-Strahlung für den Menschen vollkommen unbedenklich und wird als besonders wohltuend empfunden. Genau diese Art der Strahlung ist für die Erwärmung von Oberflächen optimal, da sie Energie hocheffizient in Wärme umwandelt, ohne die Raumluft auszutrocknen.
Die Vorteile einer Infrarotheizung im Überblick
Infrarotheizungen bieten Ihnen eine Reihe von überzeugenden Vorteilen, die sie zu einer modernen und attraktiven Heizlösung machen.
- Angenehmes Raumklima: Da keine Luft zirkuliert, wird auch kein Staub aufgewirbelt. Das ist besonders für Allergiker ein großer Pluspunkt und sorgt für eine gesündere Raumluft.
- Schnelle Wärme: Die Wärme ist fast sofort nach dem Einschalten spürbar. Lange Vorlaufzeiten wie bei klassischen Heizsystemen entfallen.
Einfache Installation: Die Montage ist unkompliziert. Meist genügt eine Steckdose, um die Heizpaneele an Wand oder Decke zu befestigen. - Designvielfalt: Infrarotheizungen gibt es in vielen Designs – als unauffällige weiße Paneele, elegante Spiegel im Bad oder sogar als bedruckte Bilder.
- Geringer Wartungsaufwand: Da sie keine beweglichen Teile enthalten, sind Infrarotheizungen praktisch wartungsfrei.
Präzise Steuerung: Gekoppelt mit einem Energiemanagementsystem ermöglichen smarte Modelle sogar die Programmierung und Fernsteuerung per App, was den Komfort und die Effizienz weiter steigert.
Nachteile und wichtige Voraussetzungen für den Betrieb
Trotz der vielen Vorteile gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten. Eine Infrarotheizung ist nicht für jedes Gebäude die beste Lösung. Die größte Herausforderung sind die Betriebskosten, wenn Sie ausschließlich auf teuren Netzstrom angewiesen sind. Der Stromverbrauch kann dann schnell zu einer hohen Rechnung führen. Zudem erwärmt die Infrarotheizung nur die Flächen, die sie direkt anstrahlt. Bereiche im „Schatten“ können kühler bleiben. Die wichtigste Voraussetzung für einen effizienten Betrieb ist daher eine gute Gebäudedämmung. In schlecht isolierten Altbauten geht die erzeugte Wärme schnell wieder verloren, was die Effizienz stark mindert.
Infrarotheizung im Vergleich zu anderen Elektroheizungen
Wenn es um das Heizen mit Strom geht, ist die Infrarotheizung nicht die einzige Option. Doch im direkten Vergleich zu Konvektoren oder Heizlüftern zeigt sie entscheidende Unterschiede in der Wirkungsweise und Effizienz. Während Konvektoren und Heizlüfter die kalte Raumluft ansaugen, erwärmen und wieder abgeben (Konvektion), arbeitet die Infrarotheizung mit Strahlungswärme. Das führt zu folgenden Vorteilen:
- Wärmegefühl: Die Strahlungswärme wird als direkter, sonnenähnlicher und angenehmer empfunden, auch bei niedrigeren Raumtemperaturen. Konvektionswärme führt oft zu trockener Luft und einem Gefühl von Zugluft.
- Effizienz: Da nicht die gesamte Luft im Raum, sondern feste Körper erwärmt werden, wird die Energie gezielter eingesetzt. Die erwärmten Wände und Möbel speichern die Wärme und geben sie langsam ab, was für ein stabiles Raumklima sorgt.
- Gesundheit: Die Infrarotheizung wirbelt keinen Staub auf, was sie zur idealen Wahl für Allergiker und Asthmatiker macht. Konvektoren hingegen verteilen Staub und Allergene im ganzen Raum.
Infrarotheizung: Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Die Kosten für eine Infrarotheizung teilen sich in Anschaffungs- und Betriebskosten auf. Die Anschaffungskosten für die Heizpaneele selbst sind im Vergleich zu anderen Heizsystemen oft niedriger. Die Preise variieren je nach Größe, Leistung und Design. Die eigentliche Frage ist aber die der Betriebskosten. Diese hängen direkt vom Strompreis und Ihrem Heizbedarf ab. Ohne eine eigene Stromquelle können die laufenden Kosten hoch sein. Genau hier kommt die Photovoltaik ins Spiel, um diesen Nachteil in einen entscheidenden Vorteil zu verwandeln.
Die perfekte Kombination: Infrarotheizung mit Photovoltaik betreiben
Hier zeigt die Infrarotheizung ihr wahres Potenzial. Wenn Sie sie mit einer eigenen Photovoltaikanlage kombinieren, heizen Sie mit Ihrem selbst erzeugten, kostenlosen Sonnenstrom. Das senkt Ihre Betriebskosten drastisch und macht Sie unabhängig von steigenden Strompreisen. Überschüssiger Solarstrom, den Sie tagsüber nicht benötigen, kann in einem Stromspeicher für die Abendstunden oder sonnenarme Tage zwischengespeichert werden. So nutzen Sie Ihre Solarenergie maximal aus und betreiben Ihre Infrarotheizung nahezu autark und CO₂-neutral. Diese Kombination ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ein starkes Statement für nachhaltiges Wohnen.
Bitte beachten Sie, dass die BSH GmbH & Co. KG keine Infrarotheizungen anbietet, wir sind jedoch Ihr Experte für die Planung und Installation der passenden Photovoltaikanlage und des Stromspeichers.
Für wen ist eine Infrarotheizung die richtige Wahl?
Eine Infrarotheizung ist besonders sinnvoll, wenn Sie bereits eine Photovoltaikanlage besitzen oder planen. Sie ist ideal als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem, um schnell und gezielt Wärme in bestimmten Bereichen zu erzeugen, zum Beispiel im Badezimmer, im Hobbykeller oder im Homeoffice. In modernen, sehr gut gedämmten Neubauten (z.B. Effizienzhäusern) kann eine Infrarotheizung in Verbindung mit PV sogar als alleiniges Heizsystem dienen. Für unsanierte Altbauten mit hoher Heizlast ist sie als Hauptheizung jedoch meist weniger geeignet.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Infrarotheizung
Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Infrarotheizung.
Der Stromverbrauch und die benötigte Leistung (in Watt) hängen stark von der Raumgröße, der Deckenhöhe und vor allem dem Dämmstandard Ihres Gebäudes ab. Statt einer ungenauen Faustregel können Sie sich an folgenden Richtwerten für die benötigte Leistung pro Quadratmeter (W/m²) orientieren:
- Sehr gute Dämmung (Neubau, Effizienzhaus): ca. 40 - 60 W/m²
- Gute Dämmung (z.B. sanierter Altbau): ca. 60 - 80 W/m²
- Mäßige bis schlechte Dämmung (unsanierter Altbau): ca. 80 - 110 W/m² oder mehr
Für einen 20 m² großen Raum in einem sanierten Altbau würden Sie also eine Heizleistung von etwa 1.200 bis 1.600 Watt benötigen. In Kombination mit einer PV-Anlage wird dieser Strom größtenteils durch kostenlose Sonnenenergie gedeckt.
In sehr gut gedämmten Neubauten oder Passivhäusern kann eine Infrarotheizung, idealerweise mit Photovoltaik und Speicher, als vollwertiges Heizsystem dienen. In den meisten Bestandsgebäuden ist sie eher als effiziente Zusatzheizung für einzelne Räume oder als Übergangsheizung zu empfehlen.
Ja, absolut. Die von Infrarotheizungen erzeugte langwellige Infrarot-C-Strahlung ist vollkommen ungefährlich und mit der natürlichen Strahlungswärme der Sonne vergleichbar. Sie wird sogar oft als besonders wohltuend und entspannend empfunden.
Die Platzierung ist entscheidend für die Effizienz. Idealerweise wird das Heizpaneel so montiert, dass es möglichst große Flächen wie Wände oder Böden anstrahlen kann. Eine Montage an der Decke sorgt für eine sehr gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum. Es ist zu vermeiden, die Heizung direkt gegenüber von Fenstern zu platzieren, um Wärmeverluste zu minimieren.
Ohne eigene Stromerzeugung kann der Betrieb einer Infrarotheizung aufgrund der Strompreise teuer werden. Sie kann sich dennoch für selten genutzte Räume lohnen, in denen nur kurzzeitig Wärme benötigt wird, da die Anschaffungs- und Installationskosten sehr gering sind. Ihr volles wirtschaftliches und ökologisches Potenzial entfaltet sie aber erst im Zusammenspiel mit einer PV-Anlage.